Gleich zum Einstieg vergeigt der Moderator die ohnehin schon grenzwertige Lobhudelei durch mangelnde Vorbereitung. Dabei könnte alles so schön sein. Der Münchner Rapper Fatoni sitzt an einem der letzten echten Sommertage in einem Liegestuhl auf der Thaiwiese in Berlin Wilmersdorf und lässt sich sogar Fragen zu seinen Texten gefallen. Naja, es ist ja auch Schönes bei. Vor allem die Songs von seiner aktuellen EP C'mon!, die Fatoni wieder mal umsonst ins Netz gestellt hat (jadoch, Link is unten).

Manche verstehens halt einfach nicht, oder falsch. Das ist das Kreuz, das man zu tragen hat.
— Fatoni zu seinen Texten

Fatoni ist einer, der so lange an Formulierungen feilt, bis sie schön bissig sind. Er schenkt sich dabei auch gern selbst ein und nimmt es dankenswerterweise in Kauf, wenn bei alldem mal wer nicht mitkommt. Besser als Verwässern. Schließlich hat er meist auch etwas zu erzählen, was so auch Kommentarspalten tauglich wäre.

Da müsste man ja schon sehr ausblenden, um jetzt das Flüchtlingsthema nicht aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Frage ist für mich eher wie.
— Fatoni zu den Themen des nächsten Albums

Okay, Fatoni ist kein Newcomer, aber er ist Unsigned und verhält sich auch so. Seine Platten bringt er umsonst unter die Leute und das nicht aus Versehen. Und dass er seinen Manager zum Interview mitbringt, ist wahrscheinlich auch mehr dem guten Essen auf der Thaiwiese geschuldet. Jedenfalls ist Fatoni eins klar, wenn es um die Musikindustrie geht...

Darf man Kraftausdrücke sagen im Radio? Es ist auf jeden Fall ein Nuttenbusiness.
— Fatoni übers Geschäft

Fatoni im Unsigned Interview

fatoni.de  facebook.com/Fatonimusik 

Interview vom 23.08.15 auf Fritz / Fotos: Cover C'Mon! EP