Miese Mau: Soundtracks für den inneren Monolog

Aus Stralsund kommend, hat Miese Mau die triste Schönheit seiner Heimatstadt hinter sich gelassen, um in Berlin melancholische Popsongs mit Synthpop- und New-Wave-Einflüssen zu produzieren. Im DIY-Stil bastelt sich der Künstler mit einer Mischung aus introspektiven Texten und druckvollen Beats einen Soundtrack für verlorene Nächte und den inneren Monolog am Tag danach. Wichtiger als Genrezuordnung ist dabei das Konzept: Songs, die zwischen Trost und Ratlosigkeit pendeln und trotzdem tanzbar sind – zumindest, wenn man dabei nicht zu viel nachdenkt.

Das erste Album habe ich selbst produziert, das ist tatsächlich unter meinem Bett entstanden.
— Carl Frithjof Hahn von Miese Mau

Aus Solo wird Band

Mit dem letzten Album Blumenstrauß hat sich Miese Mau nicht nur musikalisch, sondern auch personell erweitert: Von einem Soloprojekt hat er sich zur Band gemausert. Die Live-Mitglieder kommen aus Berlin, Leipzig und irgendwo dazwischen, was das Ergebnis einer gezielten Jagd auf „zusammenklauwürdige“ Musikerinnen ist. Die Platte selbst ist ein Sammelsurium aus persönlichen Geschichten und Gastbeiträgen anderer Künstlerinnen, zusammengehalten durch einen melancholischen Grundton und die Vorliebe für blumige Metaphern.

Die Einsortierung unter NNDW finde ich okay, wenn sich Leute da was drunter vorstellen können. Ich würde es selber nicht so labeln, aber ich habe damit auch kein Problem, wenn die Leute so den Zugang dazu finden.
— Carl Frithjof Hahn von Miese Mau

“Hallo Angst” - EP

Wer bei Songs wie „Keine Tränen“ oder „Nasser Hund“ eine emotionale Erleuchtung erwartet, könnte enttäuscht werden – oder angenehm überrascht. Denn hier geht es weniger um Lösungen als um den Versuch, in der eigenen Verlorenheit nicht unterzugehen. Dazu passt, dass die Band ihre besten Ideen angeblich in den schwierigsten Momenten ihres Lebens hat. Ob das ein Rezept für künftige Chartplatzierungen ist, bleibt fraglich. Für alle anderen Momente gibt es Miese Mau.


Den Winter zum Schreiben

Die Zeit bis zum Frühjahr wollen Miese Mau jetzt erst einmal zum Schreiben von neuen Songs nutzen. Dann soll es wieder auf die Bühnen gehen, vor allem auf Festivals im kommenden Sommer.

Bei Fritz Unsigned haben sie neben dem Interview auch ein kleines Konzert gegeben. Reinhören könnt Ihr hier…:


Credits: Show: Fritz Unsigned

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